„Secret“

Neben der klassischen darstellenden Fotografie von Körpern und Objekten
in der Bewegung –immer im befruchtenden Wechselspiel analoger, digitaler
und interessanter Mischtechniken
– brachte Frank Buchna aus seinen
schöpferischen Intensivphasen an der Salzburger Sommerakademie
auch eine wunderbare Retro-Technik mit: Die Kunst des Fotogramms.
Diese Rückbesinnung auf eine originär analoge Kunstform ganz ohne
Linse und Kamera
ermöglicht dem Betrachter eine ebenso kontrastreiche
– weich oder hart konturierende oder gar Details des Objekts auslassende –
Wahrnehmung des Dargestellten wie auch eigene freie Assoziationen zum
Thema. Frank Buchna scheut nicht die handwerkliche Aufwändigkeit
dieser traditionsreichen Technik, haben doch schon renommierte
Künstler des frühen 20. Jahrhunderts wie Man Ray, El Lissitzky und
Christian Schad
mit der Kunstform erfolgreich gearbeitet.

Bei der Bilderserie SECRET versuchte er nun die verblüffenden visuellen
Effekte durch die Technik des Fotogramms zu übertragen respektive
einen konträren Effekt zu erzielen mit der Kamera
. Was hier belichtet
wird, stellt sich im Ergebnis schwarz dar. Buchna aber wollte nun das
Gegenstück kreieren, das Belichtete sollte quasi unsichtbar bleiben.

„Natürlich hat es nicht funktioniert“, sagt er. Aber die Idee bleibt: Je
mehr das Objekt also die weibliche Figur sich der Seide als imaginäre
Grenze zwischen sich und dem fotografierenden Subjekt nähert, desto
weniger wird von ihm/ihr sichtbar. Im Umkehrschluss: Je ferner,
distanzierter sich das Objekt gibt – desto erkennbarer für
den Betrachter wird es.

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